Flaschen-Pietro – oder der Himmel über München.
Das Grummeln weckte ihn auf. Es war kaum zu überhören und stach zugleich so heftig zu, als ramme ihm jemand ein Messer in den Bauch. Tief Luft holen und den stechenden Schmerz wegatmen. „Scheiße! Ich brauch’ unbedingt was zu Essen.“ Pietro rieb sich die Augen und versuchte sich zu strecken. Alles tat ihm weh und der Karton, auf dem er lag, war in der Nacht ziemlich feucht geworden. Mit einem Ruck warf er den Teppich und den blauen Müllsack, unter denen er sich in seinen alten Schlafsack gezwängt hatte, zurück. Zumindest ein bisschen hatte der Müllsack die Feuchtigkeit der Nacht abgehalten. Pietro stand auf und suchte die Plastikflasche, an der das Etikett noch an einem Fetzen hing. Nur ein Kenner würde erkennen, dass das mal eine Colaflasche gewesen war. Das Wasser war kalt und tat beim Schlucken weh. Aber das war Pietro gewohnt. Er überlegte, wann er das letzte Mal warm gegessen hatte. Die Tafel hatte seit nun fast vier Wochen zu, so hatte er das zumindest mit der Tonscherbe am Betonpfeiler aufgezeichnet. Der Bohneneintopf …