Münzen der Freiheit.
Fjodor Dostojewski schrieb im 19. Jahrhundert, Geld sei «geprägte Freiheit». Hatte der grosse russische Autor seherische Fähigkeiten? Denn das Bargeld und damit die Freiheit des Bürgers stehen auf dem Spiel.
Fjodor Dostojewski schrieb im 19. Jahrhundert, Geld sei «geprägte Freiheit». Hatte der grosse russische Autor seherische Fähigkeiten? Denn das Bargeld und damit die Freiheit des Bürgers stehen auf dem Spiel.
«Politiker lieben die Angst, sie schenkt ihnen eine Atmosphäre, in der sie arbeiten können. Angst verleiht ihnen Würde, sie liefert ihnen Ausreden und gibt ihnen Macht über die Bevölkerung. Alledem sollten wir uns widersetzen.» John le Carré in der FAZ am 15.11.2008
Und zwar millionenfach. Der Fleischhunger der Deutschen ist unermesslich: Jedes Jahr verzehren sie pro Kopf 60 Kilogramm, sagt der Fleischatlas, und schlachten nahezu 60 Millionen Schweine. «Die Schweine!», so sind alle schnell bei der Hand mit dem Urteil über Bauern und Metzger. Und meinen wen? Denn wer will billiges Fleisch? Und natürlich am liebsten Schnitzel und Filet zum Knallerpreis bei Aldi & Co.? Sie wissen schon, wen ich meine … «die Schweine».
Politiker versprechen in der Regel das Blaue vom Himmel. Da passt es wunderbar, dass Blau die Farbe der Elektromobile ist: Während grün Bewegte schon den Verbrennungsmotor verbieten möchten, proklamieren andere zukunftsbesoffen das Zeitalter der Elektromobilität schon in spätestens fünfzehn Jahren. Für jene, die ökologische Vorbildung haben, mutet das Ganze allerdings manchmal an wie der Zug der Lemminge – er endet in der Regel am Abgrund und mit dem Sturz ins Meer.
Als Komunikationsmenschen wissen wir: Mit Worten lässt sich Wirklichkeit erschaffen. In Werbung und Marketing gehört das zum Handwerk und hat im Idealfall zur Folge, dass Menschen z.B. glauben, Aldi verkaufe in seinen Filialen umgelabelte Markenware statt knallhart im Preis gedrückte no-name Kekse oder Windeln. Oder der Genuss von Zigaretten verheisse Freiheit und Abenteuer statt Lungenkrebs. Das ist zwar auch im Marketing nicht schön und nicht verantwortungsvoll. Aber in der Politik sind die mit Worten geschaffenen (Schein-) Wirklichkeiten verheerend. Weil sie meist mit der grossen Geste der Weltverbesserung und dem behaupteten «übergeordneten Interesse» daherkommen.
«Wissen ist der Rohstoff der Zukunft». Haben wir einmal geschrieben vor rund zehn Jahren, für einen Kunden aus der Office-Branche. Jetzt müssen wir zugeben, das ist hoffnungslos überholt. Denn nicht Wissen ist der Rohstoff von morgen, sondern Daten. Möglicherweise würde uns dann eines Tages Wissen zwar helfen. Als Grundlage für mündige Entscheidungsfähigkeit. Aber wenn schon im Kindergarten «Medienkompetenz» mit (früh-)kindlicher Bildung verwechselt wird und später an Schulen und Hochschulen Methoden Verstehen ersetzen, ist das Ziel der digitalen Monopolisten erreicht: Daten und Algorithmen bestimmen das Leben. Freiheit wird abgelöst von geplanter und verwalteter Sicherheit.
Audi sucht den Kraftstoff der Zukunft – so war es vor kurzem im Technikteil der FAZ zu lesen. Eschericheria Coli produzieren offensichtlich hochwertige Kohlenwasserstoffe. Hört sich eigentlich gar nicht so spektakulär an. Aber man könnte fast ins Träumen kommen, denn «hochwertige Kohlenwasserstoffe» sind in diesem Fall Isobuten, eine Vorstufe von reinem Oktan, also einem energiereichen Brennstoff.