Autor: Justus Ammann

15. Türchen: «Lebe wild und gefährlich!»

Sagte einst Arthur Schnitzler zu seinem Freund Rimbaud. «Ich war als Kind immer allein draussen unterwegs. Meiner Mutter war es egal, was ich gemacht habe. Hauptsache ich war um 18 Uhr zurück.» Erzählte Ingo Froböse, Professor für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule, Köln kürzlich in einem Interview. Ja, so sollten Kindheitstage sein. Damit Kinder eine angemessene «Risikokompetenz» entwickeln und sich die Koordinaten einer ebenso angemessenen «Sicherheitskultur» im Erwachsenenleben nicht verschieben. Wie das Soziologen etwas sperrig ausdrücken. Und Menschen nicht schon zwei Tage vorher Angst vor Eisregen haben, der vielleicht gar nicht kommt, weil sich das Wetter nicht an die Vorhersagen hält. Ist halt einfach so, dass man erst wirklich weiss, dass ein Messer zuweilen ein gefährliches Instrument ist, wenn man sich geschnitten hat, …

Das zwölfte Türchen: Der böse Wolf und Ursula.

Das Pony Dolly ist tot. Ein Drama spielte sich ab in den Weiten Niedersachsens, und die ganze Familie von der Leyen «ist fürchterlich mitgenommen». Der «Täterwolf» war «GW90m». Aber das «Eiserne Röschen» Ursula hat nicht lange gefackelt. In der vergangenen Woche hatte die EU-Kommissionspräsidentin aus Niedersachsen in einem Brief an Abgeordnete des Europäischen Parlaments angekündigt, den aktuellen Schutzstatus der Wölfe überprüfen zu lassen. Was lernen wir daraus? Nichts ist für politische Initiativen förderlicher als persönliche Betroffenheit. Da will unsereins gar nicht erst an «Leoparden» denken, …