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Sauteuer. Gehört eigentlich verboten. Aber glücklich sein, ist alles.

«Mann, Mann, Mann. So sauteuer. Neunundfünfzig Euro kostet eine Tageskarte inzwischen!» Der Beginn eines Gesprächs auf dem Parkplatz der Feldbergbahnen. Am höchsten Gipfel des Schwarzwaldes. Dort, wo diesen Winter der Schnee knapp und die Stimmung bescheiden sind, und dort wo die sich abzeichnenden Klima-Veränderungen zuweilen die Emotionen hochkochen lassen. Der Verweis auf das diese Saison neu aus der Taufe gehobene «dynamische Preis-Modell» ändern an der Einschätzung des Parkplatz-Nachbars nichts. Ein Wort gibt das andere und schon sind wir in eine angeregte Diskussion verwickelt – um Umwelt, Klima und das Grundsätzliche.

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Türe 24: Spitzkohl-Curry.

«Mama ich hab Hunger!» Ob sie wollte oder nicht, der leicht drängende Tonfall, der aus Matteos Stimme zu klingen schien, setzte Eva unter Stress: «Ja, Mann, ich bin dran, hörst Du doch!» Scheppernd zog sie den Blechtopf auf die endlich heiss werdende Herdplatte. Das Feuer hatte sich im Ofen nur schwer entfachen lassen. Und sie hatte sich verschätzt. Sie hatten zu lange gebraucht für den Aufstieg zur Hütte, die sich auf einem runden, jetzt an Heiligabend, tief verschneiten, kugeligen Vorgipfel unter die Tannen duckte. Außerdem hatte Eva den Stoffbeutel mit dem Brot und die Blechdose mit Speck und Käse vergessen, wie sie gerade beim Auspacken des Rucksacks festgestellt hatte. Leise meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Sie hatte diesen Ausflug übers Bein gebrochen. Weihnachten und ein schönes Fest waren in ihrem Kopf weit weg gewesen, Sorgen und viel Arbeit jedoch sehr nah. Aber die Wanderung mit Übernachtung in der «Knusperhütte» , wie das einfache Schutzhaus mit Winterraum im Volksmund hiess, war der sehnlichste Wunsch von Matteo zum diesjährigen Weihnachtsfest gewesen. Matteo, Evas einziger, inzwischen neunjähriger, Sohn war blind. Der schmale Pfad, zwar von vielen Winterwanderern platt getreten, aber darum um so rutschiger, hatte sich für den kleinen Burschen beschwerlicher erwiesen als gedacht. Matteo jedoch hatte sich zäh und beharrlich vorwärts getastet und die mütterlichen Hilfsangebote unwirsch ausgeschlagen: «Lass mich!».

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Türchen 23: Zeit ist, was wir daraus machen.

«Das Finden seiner Aufgabe und die Überwindung der Ängste und Bedenken, dieser Bestimmung zu folgen, gehören zu den größten Herausforderungen des Lebens, und wenn auch Sie vor solchen Bergen stehen, dann wünsche ich Ihnen von Herzen alle Kraft dieser Welt, um diese Hindernisse zu überwinden.» Das schreibt kein Pfarrer oder Psychotherapeut, sondern dieser Tage Volker Loomann, seines Zeichens meistens – ironisch gestimmter – Vermögensberater in der FAZ.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen «Endjahres-Arbeits- und Feiertags-Gestressten» Zeit und Muße, über Weihnachten und Silvester diesen Gedanken freien Lauf zu geben, den Sprung zu wagen, und das Leben nicht auf die lange Bank zu schieben. Ich persönlich glaube übrigens, mit den richtigen Antworten gäbe es weniger Scheidungen, Missbräuche, Streit und Kriege, …

Türchen 22: Wir können nix. Außer Hochdeutsch!?

Schützenpanzer Puma, Fußball-WM 22, Stuttgart 21, BER, … , und tausende von Schulen, Sporthallen, Kliniken, Straßen und Brücken, die gar nicht, Jahre später oder zu doppelten Kosten realisiert werden – ein Land im Störungs-Modus. Und alle stehen mit den Händen in den Taschen daneben und sagen: «Do chasch nüt mache!» Aber das ist ja Gottseidank nur die halbe Wahrheit, schliesslich gibt es Uğur Şahin, Özlem Türeci , Nicola Leibinger-Kammüller, Christian Streich – und den SC Freiburg 😉

Tor 21: Demut.

«Wir Menschen wissen trotz aller unserer Intelligenzfortschritte weiterhin über die Natur nicht ansatzweise so viel, wie wir gerne glauben. … Die Quelle unserer Verantwortung, auch gegenüber anderen Lebewesen, ist unsere Freiheit.»

Prof. Dr. Markus Gabriel in «The Pioneer»