Alle Artikel mit dem Schlagwort: Basel

Türchen fünf: Das Leben ist schön ist das Leben.

Glücklich sind wir, wenn es schön ist. Könnte im Umkehrschluss heißen: Wo es schön ist, sind wir glücklich. Anna Philipp, eine international bekannte Architektin, drückt das so aus: «Schönheit ist wie ein Ort, den man nicht mehr verlassen möchte» oder «Wenn einen an einem bestimmten Ort die Schönheit übermannt, richtet sich der Blick plötzlich von einem weg. Und man erhascht einen kleinen Blick in die Ewigkeit und bekommt ein Gespür dafür, dass es da mehr gibt, dass es Gott gibt.» Glaubt ihr’s? Oder sucht Ihr? Oder ist das am Ende dasselbe?

Der schönste Tag – oder als Peter Steiner verschwand.

Der Tag versprach schön zu werden. Einer jener ersten lauen Frühlingstage wie sie die Westwinde durch die burgundische Pforte früher als anderswo ans Rheinknie blasen. Peter Steiner war zeitig dran, und so ließ er sich Zeit bei seinem Umweg ins Büro. Mit dem Fahrrad gondelte er gemütlich über die Markgräflerstraße hinab an den unteren Rheinweg, an den hässlichen Druckbehältern und Tanks der «Chemischen» vorbei – wie die Basler ihre großen Pharmaunternehmen nennen. Von der Dreirosenbrücke ging es dann Richtung City. Peter Steiner genoß diese kleine Rundfahrt am Morgen, wenn er vom Rheinufer kommend an der mittleren Rheinbrücke stadteinwärts einbog. Zu dieser Zeit lärmte die Stadt noch nicht im grellen Geräusch und ohne Hast stiegen die Menschen an den Straßenbahnhaltestellen ein und aus. Ja, Basel, das sich tagsüber in fast weltläufiger Hektik von seiner unfreundlichen Seite zeigte – um diese Zeit strahlten Straßen und Plätze eine heitere Gelassenheit aus. Und die Stadt, sie tönte anders. Das Gebimmel der Tram war deutlich zu hören und aus den zum Lüften geöffneten Fenstern der Stadthäuser manchmal das morgendliche Toilettenrauschen …