Alle Artikel mit dem Schlagwort: Risiko

15. Türchen: «Lebe wild und gefährlich!»

Sagte einst Arthur Schnitzler zu seinem Freund Rimbaud. «Ich war als Kind immer allein draussen unterwegs. Meiner Mutter war es egal, was ich gemacht habe. Hauptsache ich war um 18 Uhr zurück.» Erzählte Ingo Froböse, Professor für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule, Köln kürzlich in einem Interview. Ja, so sollten Kindheitstage sein. Damit Kinder eine angemessene «Risikokompetenz» entwickeln und sich die Koordinaten einer ebenso angemessenen «Sicherheitskultur» im Erwachsenenleben nicht verschieben. Wie das Soziologen etwas sperrig ausdrücken. Und Menschen nicht schon zwei Tage vorher Angst vor Eisregen haben, der vielleicht gar nicht kommt, weil sich das Wetter nicht an die Vorhersagen hält. Ist halt einfach so, dass man erst wirklich weiss, dass ein Messer zuweilen ein gefährliches Instrument ist, wenn man sich geschnitten hat, …

Das siebte Türchen: Aufstehen für die Kunst.

«Es ist sehr verlockend, den Mund nicht aufzumachen. Aber Kunst ist das Gegenteil davon. Kunst ist, Risiken einzugehen, selbst wenn man nicht immer glaubt, damit etwas bewegen zu können. Etwas zu riskieren, weil es einen das Leben spüren lässt.» Sagt Jason Isbell, ein amerikanischer Singer-Songwriter. Die Initiative www.aufstehenfuerdiekunst.de kämpft für die Kunst in lebensfeindlichen Zeiten wie diesen. Denn Kultur ist für eine Gesellschaft Über kurz oder lang überlebenswichtig.

Mit Sicherheit stirbt die Freiheit.

«Die Freiheit aufzubrechen, wohin ich will.» Das, sagte Reinhold Messner, als ich ihn fotografieren durfte, habe ihn das ganze Leben motiviert und bewegt. Ein guter Leitspruch in Zeiten, wo Sicherheit die Freiheit dominiert. Nicht leicht dahin gesagt, von jemandem, der keine Ahnung vom Risiko hat. Sondern überzeugt gelebt von einem, dessen Kletterkarriere mit abgefrorenen Zehen zu Ende war. Und der dann wieder aufgebrochen ist, um die Arktis zu durchqueren.