Der Kopf sei rund, damit sich die Richtung der Gedanken ändern könnte. Habe ich kürzlich gelesen. Passt. Deshalb also denke ich heuer im Advent, eine Zeit, die alljährlich darauf hinweist, dass mit Jesu Geburt etwas Neues begonnen hat und beginnen wird, über Veränderung nach. Veränderung – die uns allen im zu Ende gehenden Jahr einiges abverlangt hat. Jetzt könnte man natürlich lang und breit darüber räsonieren, was an der Veränderung durch die Pandemie gut oder vor allem schlecht ist. Eine Diskussion, die jedoch nicht weiterhilft, denn zuallererst ist die Veränderung ganz einfach ein unumstösslicher Fakt. Und mal ehrlich: Wäre es so toll, wenn immer alles bleiben würde, wie es war?
«Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.» Das Zitat von Georg Christoph Lichtenberg stand in der «Mutstatt», eine wunderbare fränkische Seminar-Location von Johannes Warth. Er ist ein mir befreundeter Künstler und Berater, der allerdings zwischenzeitlich wieder in seine oberschwäbische Heimat zurückgekehrt ist. Das Zitat bewegt mich, seit ich es dort entdeckt habe. Und es hat mir in diesem schwierigen Jahr neuen Mut gegeben, die äußere Veränderung zum Anlass zu nehmen, eigene Veränderungen anzugehen. Veränderungen, die vielleicht schon länger «in der Luft gelegen haben». Eine sichtbare war und ist, mich auf meine Wurzeln als Schreibender zu besinnen und diesen Blog hier mit neuem Leben zu füllen. Aber auch die Arbeit an Kurzgeschichten und verschiedenen anderen Stilformen gehören dazu, ebenso wie die Intensivierung meiner journalistischen Arbeit. Sie wird in diesem Blog künftig auch ihren Platz finden.
«Es muss anders werden, wenn es besser werden soll!» Ich wünsche allen eine verändernd besinnliche Adventszeit – und empfehle mit Blick auf das Selbstporträt einen weiteren – äusserst unterhaltsamen – Input zum Thema Veränderung mit und vom schon erwähnten Johannes Warth.
„Es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“
Nun gut, der Satz gilt natürlich immer. Allerdings steht er mehr für den normalen langsamen Prozess einer Wandlung, Optimierung, Änderung der wichtigen Pioritäten oder neuer Erkenntnisse.
Ich denke nicht, dass der derzeitige Prozess in diese Kategorie gehört. Ich denke der Begriff Disruption wäre hier besser angebracht, alles Bestehende wird auf einmal, innerhalb kurzer Zeit in Frage gestellt. Welche Lösungsansätze sich dann durchsetzen, wird allerdings erst die Zukunft beweisen. Natürlich bietet ein solcher Prozess auch Chancen und Möglichkeiten, aber er wird auch viele Opfer fordern.