Lust auf bunte Farbenspiele von denen – noch! – keiner spricht? Da versuche ich mich einen Tag nach der «vermeintlichen Schicksalswahl» doch einfach mal als Politstratege. Oder lebe die Leidenschaft als Geschichten-Erzähler.
FDP und Grüne verhandeln schnell und machtorientiert, während die tot geglaubte Pizza-Connection den weitreichenden Schachzug vorbereitet: Jens Spahn heißt der Kandidat für die entscheidende Kanzler-Wahl im Parlament. Alle Beteiligten sind jetzt glücklich. Echte «Diversity» mit stramm konservativer Grundhaltung im Kabinett, endlich grüne Themen auf der Regierungsagenda, verbunden mit wirklichen Gestaltungsmöglichkeiten und einer vielversprechenden Zukunfts-Option, Aufbruchstimmung für alle wirtschaftsfreundlichen und liberalen Geister, neue Gemeinsamkeiten einer «nächsten Generation», mit deren Beschwörung der bayerische Strippenzieher am Wahlabend die Zeichen an die Wand malte. Das Beste zum Schluss: Karl Lauterbach wird nicht Gesundheitsminister.
Allerdings – 25,7 Prozent in dieser bunten Republik hätten gerne nochmal vier Jahre schlecht gelaunte Gesichter über zur Raute geformten Händen gesehen. Für sie ist das keine wirklich lustige Geschichte. Aber Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Mag jemand in die Wette einsteigen? Wer sich bis heute Abend über die Kommentarfunktion meldet, den lade ich zu einem Fläschchen «Pride» der Markgräfler Winzer und bunten Diskussionen ein. Falls diese Geschichte Wirklichkeit wird. Versprochen.
Lieber Autor, Politik war schon immer, dass man trotzdem lacht.
Ob trinken einer heimischen Köstlichkeit den Schmerz lindert,
weiß man noch nicht so genau. Ein Versuch wäre es wert.
Lieber Justus,
ob der nächste Kanzler schwul sein wird ist mir eigentlich ziemlich egal. Ich sage ziemlich, nicht ganz.
Ich würde das eher an den sonstigen Eigenschaften der Person festmachen. Ist dieser ausgestattet mit der notwendigen Intelligenz, Bildung, Charakterstärke, Führungsstärke, Empathie, kommt er beim Volk an?
Hier würde ich z.B. einen Jens Spahn nicht im Blick haben. Einen wirklich sympathischen Kerl hat die Routenkanzlerin bisher ja nicht hochkommen und öffentlich werden lassen.