Öffentliche Straßenpisser
«Männer sind Schweine» singen die Ärzte. Ist wohl was dran – denkt sich der oder die eine, wenn er oder sie durch die Lande kurven. Und an der einen oder anderen Ausbuchtung Männer sieht, die Wasser abschlagen. Aber nicht etwa diskret hinter einem Baum oder etwas abseits am Ende der Böschung. Nein, der zivilisationsmüde, schamlose oder einfach ungehobelte Mann stellt die Stange Wasser direkt neben, hinter oder vor dem Auto ins Eck. Vielleicht pisst er ja sogar direkt an den Reifen. Aber so genau will man’s dann gar nicht mehr wissen. Schließlich gab’s vor kurzem ein «Nahpiss-Erlebnis»: Wollte doch tatsächlich am helllichten Tag ein vom Drang Geplagter seine Notdurft in der heimischen Garageneinfahrt verrichten. Der zugegebenermaßen nicht zitierfähige Zuruf aus dem Küchenfenster hat Schlimmeres verhindert. Es stimmt schon, das Zusammenleben wird zunehmend schwieriger, wenn der Konsens darüber verloren geht, was sich gehört und was nicht. Aber machen wir es nicht unnötig kompliziert und sagen’s kurz und bündig: «Verpisst Euch, ihr öffentlichen Strassenpisser».