Ansichten
Schreibe einen Kommentar

Es gibt keine «Wirtschaftsflüchtlinge»

Ein Unwort: «Wirtschaftsflüchtling». Weil es wertet. Weil es verschleiert. Weil es polarisiert. Im Subtext transportiert, da flüchte jemand vor etwas, vor dem gar nicht zu flüchten sei – letzten Endes als wäre er gar nicht legitim, der so genannte «Wirtschaftsflüchtling». Vielleicht ist das ja auch Zeitgeist. Weil sich solche Worte wunderbar eignen für den hysterischen Hype in den sozialen Netzwerken, welche die sachliche Diskussion, das Argument im politischen Diskurs längst abgelöst haben.

Im Gegensatz zum «Wirtschaftsflüchtling» gibt es den Migranten, der aus wirtschaftlichen Motiven sein Glück in einem anderen Land oder auf einem anderen Kontinent sucht seit Jahrhunderten, wenn nicht gar seit Jahrtausenden. Und das Motiv mangelnder ökonomischer Perspektiven war und ist niemals illegitim. Und im Gegensatz zum «Wirtschaftsflüchtling» gibt es natürlich den «Kriegsflüchtling», der verfolgt, gequält und mit der Angst sterben zu müssen, Schutz sucht. Ihm zu helfen, ihn zu schützen, ist selbstverständlich.

Der Migrant mit wirtschaftlichen Motiven wiederum verfolgt seine legitimen (wirtschaftlichen) Interessen, und so muss er damit rechnen, am Sehnsuchtsziel seiner ökonomischen Träume mit den ebenso legitimen (wirtschaftlichen) Interessen derer konfrontiert zu werden, die schon da sind. Zu diesen Interessen gehören dann Fragen der Bildung, der Mentalität und Leistungsbereitschaft, sowie des Integrationswillens. Sollten diese Fragen von Migranten nicht überwiegend positiv beantwortet werden, ist ihre Ablehnung und Rückweisung ebenso selbstverständlich wie die Hilfe für den Flüchtling. Das ist im Zweifel nicht schön, wahrscheinlich nicht sozial und moralisch – aber die Wirklichkeit. Warum hat Deutschland so viel Schwierigkeiten mit der Realität?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert